Woher hat er eigentlich seinen Namen? Von Kaspar Andreas von Jakomini, einem aus Görz stammenden Geschäftsmann, der seit 1778 in Graz lebte. Als im Jahre 1782 durch eine kaiserliche Entschließung die Auflassung der Stadtbefestigung und der Verkauf der Festungsgründe beschlossen wurde, kauften die Stände 18 Hektar Grund, den Löwenanteil aber erwarb Jakomini. Er tat dies mit dem zukunftsträchtigen Gedanken, hier die Grundlagen für eine neue Vorstadt zu schaffen. Die damalige Jakominivorstadt wurde von 1786 bis 1820 errichtet, wobei Jakomini von ihm erworbene Gründe an Bürger der Stadt preiswert verkaufte, unter der Bedingung, sie zu verbauen.
Bevor man zu bauen begann, wurde ein großer Platz abgesteckt, von dem später die einzelnen Gassen abgingen. Der Jakominiplatz war geboren. Als eines der ersten erbaute Jakomini das den Platz noch heute beherrschende Haus Nr. 16, das sogenannte Herrenhaus, das er „Neuhof“ nannte. Es beherbergte die k. k. Oberpostverwaltung. Das Haus barg auch ein Kaffeehaus. Ein weiteres befand sich im Hotel „Zur Stadt Triest“, dem späteren „Steirerhof“. Der Jakominiplatz hieß übrigens zuerst Josefplatz, nach Kaiser Joseph II. Ein Chronist schrieb: „Kaum verblich der Monarch, als man schon seinen Namen abkratzte und dafür das Wort Jakominiplatz hinschrieb.“ Dafür erhielt später der Holzplatz hinter der Oper den Namen Kaiser-Josef-Platz.
Den Mittelpunkt des damaligen Jakominiplatzes bildete die goldfunkelnde Mariensäule, die aus Dankbarkeit über den Sieg des Grafen Montecuccoli über die Türken (1664 in Mogersdorf bei St. Gotthard im Burgenland) im Jahre 1670 errichtet und im Jahre 1796 vom Karmeliterplatz hierher übertragen wurde. Nun steht sie „Am Eisernen Tor“. Die Grazer waren übrigens begeistert von dem neuen Platz. So schreibt ein Chronist: „Dieser Platz dient den Grätzern zur Abendpromenade im Frühling und Sommer. Sie spazieren auf und nieder und genießen die vorzüglich reine und gesunde Luft dieses Platzes.“ |